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Wiener Schnitzel - allgemeines forum

19.09.2021 20:32
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Wiener Schnitzel


Wiener Schnitzel ist ein dünnes, paniertes und ausgebackenes Schnitzel aus Kalbfleisch. Es gehört zu den bekanntesten Spezialitäten der Wiener Küche. Auch Schnitzel aus anderen Fleischsorten werden umgangssprachlich so bezeichnet, wenn sie in Wiener Panade zubereitet werden.

Die Bezeichnung „Wiener Schnitzel“ wurde im 19. Jahrhundert geprägt, sie findet sich bereits in Maria Anna Neudeckers Allerneuestem allgemeinen Kochbuch von 1831 als „Wiener Schnitzel von Kalbfleisch“.[1] In dem damals weit verbreiteten Kochbuch Die Süddeutsche Küche der Grazerin Katharina Prato wird das Gericht noch in der 26. Auflage von 1897 zwar unter den „Kalbsschnitzchen“ aufgeführt, jedoch lediglich als „eingebröselte Schnitzchen“ bezeichnet.[2] In der 34. Auflage von 1903 findet sich der Ausdruck „Wiener Schnitzel“ als nachgestellte alternative Bezeichnung; der oberdeutsche Diminutiv „Schnitzel“ wird, anders als bei Neudecker, auch nur in diesem Namen verwendet, ansonsten ist durchgehend von Schnitzchen die Rede.[3]

Möglicherweise geht das Wiener Schnitzel auf das Cotoletta alla milanese in Oberitalien zurück, das ähnlich aus etwas dickeren Koteletts zubereitet wird und im 14. oder 15. Jahrhundert seinen Weg nach Wien fand. Diese Hypothese ist jedoch nicht belegt.[4]

Einer Legende zufolge soll Feldmarschall Radetzky das Rezept 1857 aus Italien mitgebracht haben. Der Sprachforscher Heinz-Dieter Pohl hat 2007 jedoch schlüssig nachgewiesen, dass diese Geschichte erfunden ist.[5] Radetzky wurde laut Pohl erst im Jahr 1969 in dem italienischen Gastronomieführer Guida gastronomica d'Italia, der 1971 unter dem Titel Italien tafelt auf deutsch erschien, mit dem Schnitzel in Zusammenhang gebracht. Dort wurde behauptet, es handele sich eigentlich um das cotoletta alla milanese; vorher sei davon in Österreich nie die Rede gewesen. Ein Graf Attems, Flügeladjutant des österreichischen Kaisers Franz Joseph, habe einen Bericht von Radetzky über die Lage in der Lombardei weitergegeben und in einer Randnotiz ein köstliches paniertes Kalbskotelett erwähnt. Nach Radetzkys Rückkehr habe der Kaiser ihn persönlich um das Rezept gebeten.[6] Pohl kommentiert diese Anekdote mit den Worten: „Wissenschaftlich ist diese Geschichte belanglos, sie enthält keinerlei Quellenangaben und sie wird in der Literatur von und über Radetzky […] nicht erwähnt. In keinem biografischen Werk über die Monarchie erscheint ein Graf Attems, der dieser Zeit und Position entspräche.“[7] Pohl bezweifelt, dass das Wiener Schnitzel überhaupt aus Italien übernommen wurde und begründet dies damit, dass bei anderen „importierten Speisen“ der österreichischen Küche immer der Originalbegriff beibehalten wurde, wenn auch in eingedeutschter Form, etwa bei Gulasch oder Palatschinken, und das Schnitzel auch in Spezialkochbüchern zur italienischen Küche nicht erwähnt werde.[8] Er verweist überdies darauf, dass es schon vor dem Schnitzel in der Wiener Küche mehrere Speisen gab, die paniert und in Fett schwimmend gebacken wurden, vor allem das bekannte Backhendl, das erstmals 1719 in einem Kochbuch erwähnt wird. Das ebenso zubereitete Schnitzel sei Ende des 19. Jahrhunderts dann analog zum Wiener Backhendl als Wiener Schnitzel bezeichnet worden.[6]

Prato erwähnte bereits 1879 mehrere italienische Gerichte wie Makkaroni, Risi e bisi und Risotto, aber kein Cotoletta.[6] Teilweise wird auch die ebenso unbelegte Variante genannt, dass eine byzantinische Prinzessin das panierte und gebackene Schnitzel an den Babenberger Hof nach Wien gebracht habe.









WienerSchnitzel Zubereitung



Zur Zubereitung werden im Schmetterlingsschnitt aufgefaltete, etwa vier Millimeter dünne und leicht geklopfte Kalbsschnitzel aus der Keule, wie z. B. Frikandeau, leicht gesalzen, zuerst in Mehl, dann in verschlagenem Ei und schließlich in frisch geriebenen Semmelbröseln gewendet. Die Brösel dürfen dabei nicht angedrückt werden, damit die Panierung trocken bleibt und „soufflieren“ kann, also das Schnitzel nach dem Backen nur locker umhüllt. Anschließend werden die Schnitzel sofort in reichlich Schmalz oder Butterschmalz in der Pfanne bei 160–170 °C goldgelb gebacken. Die Schnitzel müssen im Fett schwimmen, sonst garen sie nicht gleichmäßig: Das Fett kühlt zu stark ab und dringt in die Panierung ein, wodurch sie fettig wird. Während des Backens wird das Schnitzel mehrfach leicht in der Pfanne hin und her geschwenkt – durch das heiße Fett auf der Oberseite legt sich die Panierung nicht gänzlich an das Fleisch an und geht dadurch etwas auf. Zusätzlich kann während des Backvorgangs mit einem Löffel immer wieder Fett aus der Pfanne auf die Oberseite des Schnitzels geschöpft werden. Nachdem die Unterseite goldgelb gebacken ist, wird das Schnitzel gewendet und zu Ende gebacken.

Traditionell wurde Wiener Schnitzel in Österreich nur mit Häuptelsalat (Kopfsalat), Erdäpfelsalat (Kartoffelsalat), Gurkensalat wie auch Petersilerdäpfeln (Petersilienkartoffeln) serviert, heute sind auch Reis, Pommes frites oder Bratkartoffeln verbreitet. Auch die Garnitur hat sich im Lauf der Zeit verändert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in der k.u.k. Hofmundküche zur Verköstigung des Hofs Kapern und Sardellen verwendet.[9] Heute ist eine Garnitur aus Zitronenscheibe oder -spalte sowie einem Petersilsträußchen üblich.

Ähnliche Gerichte
Eine populäre Variante wird statt aus Kalbfleisch aus dem deutlich billigeren Schweinefleisch zubereitet. Um eine Irreführung der Verbraucher durch Vortäuschung eines höherwertigen Produktes zu vermeiden, ist in den österreichischen und deutschen Lebensmittelrichtlinien festgelegt, dass ein als „Wiener Schnitzel“ bezeichnetes Produkt aus Kalbfleisch bestehen muss. Für die Variante aus Schweinefleisch hat sich „Schnitzel Wiener Art“ oder „Wiener Schnitzel vom Schwein“ eingebürgert.

Über die Zulässigkeit der letztgenannten Variante in Deutschland hatte das Verwaltungsgericht Arnsberg 2009 zu entscheiden. Das Gericht vertrat in seinem Urteil die Ansicht, dass es jedenfalls in Deutschland keine allgemeine Verkehrsauffassung gäbe, wonach ein „Wiener Schnitzel“ ausschließlich aus Kalbfleisch bestehen müsse. Vielmehr verstünden in Deutschland die Mehrzahl der Verbraucher darunter allgemein ein paniertes Schnitzel.[10]

Dem Wiener Schnitzel vergleichbar sind auch Surschnitzel aus Surfleisch (Pökelfleisch) und panierte Puten- oder Hühnerschnitzel. Ähnlich zubereitet werden neben dem Cotoletta alla milanese das gefüllte Schnitzel Cordon bleu und das Pariser Schnitzel mit einer Panierung nur aus Ei und Mehl.

In Japan existiert mit Tonkatsu ein ähnliches Gericht.




Wie wird ein Wiener Schnitzel hergestellt?


Wie wird ein Wiener Schnitzel hergestellt?
Original Wiener Schnitzel wird immer aus Kalbfleisch gemacht. Schnitzel aus Schweinefleisch ist ein "Schnitzel Wiener Art". Wir verraten euch, was ihr beim Schnitzel panieren beachten müsst. Zum Klopfen keine Fleischklopfer mit gerippter Oberfläche nehmen.




Was ist das richtige Fleisch für Wiener Schnitzel?



Das richtige Fleisch für Wiener Schnitzel. Original Wiener Schnitzel wird immer aus Kalbfleisch gemacht. Schnitzel aus Schweinefleisch ist ein "Schnitzel Wiener Art". Wir verraten euch, was ihr beim Schnitzel panieren beachten müsst.




Was ist die Oberschale für ein Wiener Schnitzel?



Die Oberschale gilt als sehr traditionelle Wahl für ein Wiener Schnitzel. Auch Kalbsnuss ist eine Option, von der immer wieder die Rede ist. Unterm Strich erscheint allerdings der Kalbsrücken die edelste Variante für das Schnitzel zu sein, auch wenn die Schnitzel dadurch etwas kleiner ausfallen.




Wie kann ich Wiener Schnitzel Backen?



Schnitzel ca. 2 Finger hoch Backfett goldgelb backen. Während des Backens die Pfanne ein wenig rütteln, damit die Schnitzel gleichmäßig goldbraun werden. Schnitzel herausheben, auf Küchenpapier abtropfen lassen. Zitrone in Spalten schneiden und die fertigen Wiener Schnitzel mit Zitronenspalten garnieren.










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Der Begriff Wiener Schnitzel ist geschützt. Nur die Variante mit Kalbfleisch darf sich so nennen. Andere Rezepte zum Beispiel mit Schweinefleisch oder Geflügel werden als Schnitzel \"Wiener Art\" bezeichnet.
Für das Original-Rezept wird das Kalbfleisch vom Fleischer im Schmetterlingsschnitt zugeschnitten und flach geklopft. Die dünne Basis wird anschließend paniert, das heißt, dass das Fleisch in einem Eier-Sahne-Gemisch und dann in Mehl und Semmelbröseln gewendet wird. Zum Schluss wird das panierte Schnitzel für einige Minuten in Butterschmalz ausgebacken. Dadurch bekommt es seine wunderbar goldgelbe Farbe und mit der richtigen Technik den charakteristischen Wellenlook.
2 Eier, 1 EL Schlagsahne, Salz und Pfeffer in eine weite Schüssel geben. Mit einer Gabel verquirlen. Danach 100 g Mehl sowie 100 g Semmelbrösel jeweils in eine Extra-Schüssel geben. Diese Zutaten werden gebraucht, um das Wiener Schnitzel zu panieren. Dafür zunächst eine Scheibe Kalbfleisch in Mehl wenden, dann in das Ei-Sahne-Gemisch legen. Zum Schluss gleichmäßig mit Semmelbrösel bedecken, die Brösel aber nicht andrücken. Diesen Vorgang mit den anderen Schnitzeln wiederholen.


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